Wir fahren in den Süden.
Nach einem sehr angenehmen Aufenthalt Bei der Mindelheimer Hütte verbrachten wir einen tollen Abend mit einer kleinen Gruppe von Wanderern aus dem deutschen Saarland, die uns in den nächsten Tagen folgen würden, und machten uns um 09.00 Uhr auf den Weg zu einem vergleichsweise einfachen Abstieg in Richtung Ende des Rappenalptals. Schon nach wenigen Metern konnten wir fast die gesamte Strecke bis zum Musskopfsattel unterhalb der Rappenseehütte überblicken. Der Panoramablick über das malerische Rappenalptal und die beeindruckende Aussicht auf den gegenüberliegenden Biberkopf werden ständige Begleiter durch den Tag sein. Als wir den Talschluss der Rappenalp erreichen, führt unser Weg etwas südlich an einer Lagerhütte vorbei, über den tiefsten Punkt der Route und eigentlich der gesamten Steinbocktour auf einer Höhe von 5091 ft (ca. 1.552 m). Nun steigen wir wieder über einen Berghang in Richtung Schrofenpass, und wieder voller Alpenblumen in grünen Wiesen.
Folgen Sie aufmerksam den alten Schmugglerpfaden.
Bei Erreichen des Schrofenpasses müssen wir einige Meter über einen erdigen, steinigen Hang überqueren, der teilweise erodiert ist. Hier war Konzentration auf einem etwas schmalen Weg gefragt. Überraschend war, dass der anschließende und überraschend breitere Aufstieg zum Schrofenpass inmitten einer teils senkrechten Felswand erfolgte. Die der Witterung ausgesetzten Abschnitte wurden mit Stahlseilen und zwei Aluminiumbrücken gesichert, die wir überqueren mussten. Nach der Überquerung gewannen wir aufgrund des steilen und steinigen Aufstiegs schnell an Höhe. Am Gipfel des Anstiegs wurde das Gebiet breiter und es war Zeit, eine Pause einzulegen und unsere Wasserflaschen mit frischem Bergwasser zu füllen.
Es erfordert harte Arbeit, aber sie ist jede Mühe wert.
Es geht zunächst noch einmal etwas steiler, später wird es aber zu einem wunderbaren, bergauf verlaufenden Spaziergang von den Höhen des Schrofenpasses. Beim Erreichen des Salzbüchls führt ein fantastischer Höhenweg unterhalb der mächtigen Nordwand des Biberkopfs zur gleichnamigen Alpe. Mit dem atemberaubenden Blick auf die uns nun gegenüberliegenden Schafalpenköpfe und der vielfältigen, oft seltenen Blumenpracht auf den Almen der Biberalpe gehört dieser Abschnitt zu den schönsten Gegenden der Allgäuer Alpen.
Mutzentobel, bitte achte auf deine Füße und lass es ruhig angehen.
Als wir die letzten Meter des Weidebodens der Biberalpe erreichen, verschwindet der Weg über ein paar steile Kehren in der tiefen Scharte des Mutzentobels. An mehreren Metern der Kreuzung sind oberhalb einer Felswand wiederum Stahlseile befestigt. Kurz darauf führt die Hüttenverbindung über ein Bachbett. Bei Altschnee sowie Nässe und Glätte sollte das Mutzentobel mit besonderer Vorsicht begangen werden. Nach dem Verlassen der Schlucht steigt der Weg leicht an einem Hang entlang, der wie am Anfang des Schrofenpasses jährlich mit Erosion zu kämpfen hat. Nach ein paar Metern öffnet sich unser Bergpfad wieder und wir beginnen einen stetigen Aufstieg durch Blumenfelder. Es ist leicht zu spüren, dass der Weg niemals enden wird, da die Hütte hinter einem Bergrücken versteckt ist und erst sichtbar wird, wenn man tatsächlich vor der Haustür steht.
Was für ein beeindruckender Sonnenuntergangsblick.
Unsere Freunde aus dem Saarland hatten uns eingeholt und nach einer kurzen Pause und dem Einchecken in unsere Zimmer machten wir uns bereit, nach draußen zu gehen, während die Sonne unterging. Wir machten einen Spaziergang zum Rappenmeer, etwa zweihundert Meter von der Hütte entfernt, und erhaschten unterwegs einen Blick auf zahlreiche Murmeltiere, die in ihren Höhlen auf und ab sprangen. Bevor die Sonne unterging, kletterten wir auf einen Bergrücken oberhalb der Hütte, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Es war einer der schönsten und bewegendsten Momente meines Lebens.